Röhrichtwalzen
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Die Röhrichtwalzen bestehen aus einem Vegetationsträger, wie im Kapitel Faschinen beschrieben, und Vegetation. Die Vegetationsträger haben üblicherweise nur eine temporäre Funktion. Ziel ist, dass sie sich biologisch möglichst vollständig abbauen, sobald sich die Vegetation etabliert hat. Neben der Möglichkeit zunächst den Vegetationsträger, zum Beispiel Kokosfaschinen der Baureihe ArmaFlor® VF, einzubauen und dann mit Einzelpflanzen, zum Beispiel ArmaFlor® Röhrichtballen, zu bepflanzen, gibt es auch die Möglichkeit, bereits vor dem Einbau den Vegetationsträger mit einer Bepflanzung zu versehen.
Von Bestmann wurden bereits vor Jahrzehnten die ArmaFlor® Röhrichtwalzen entwickelt, die aus einer Kokosfaschine und aus ArmaFlor® Multitopfballen / Röhrichtballen bestehen. Die Röhrichtwalzen werden in der jeweilig geeigneten Ausführung zur Sicherung des Böschungsfußes verwendet. Die Vegetation wird innerhalb der Vegetationsperiode bereits nach kurzer Zeit durch ihre Verwurzelung den Böschungsfuß vor Erosion sichern. Die vollständige Erosionssicherung erfolgt nach ca. 2 bis 3 Vegetationsperioden, in der sich die Vegetation, bestehend aus Ufer- und Röhrichtpflanzen, ausbreitet und dank der Verwurzelung den Böschungsfuß stabilisiert.
Um diesen Vorgang zu unterstützen, ist es wichtig, dass die Röhrichtwalzen umgehend nach Anlieferung in die Mittel-/Dauerwasserlinie zu ca. zwei Dritteln bis drei Dritteln des Durchmessers der Röhrichtwalze eingebaut werden. Eine kontinuierliche Wasserversorgung ist insbesondere in der ersten Phase erforderlich. Spätere jahrzeitlich und örtlich bedingte Wasserschwankungen sind je nach Pflanzenauswahl temporär tolerierbar.
Insbesondere im innerstädtischen Bereich ist die Etablierungsphase gegebenenfalls durch Verbissschutzmaßnahmen bei einer höheren Anzahl vor Ort befindlicher Wasservögel, zum Beispiel Enten, Gänse und Schwäne, erforderlich. Hierzu bietet BGS verschiedene Schutzvarianten an, wir beraten Sie gern.
Je nach den örtlichen Bedingungen, der Jahreszeit und den hydraulischen Belastungen wird hier entweder eine vorkultivierte, Typ Röwa, oder eine vorbepflanzte, Typ RW, bzw. eine Kombination aus Kokosfaschinen und Röhrichtmatten, Typ RF, verwendet.
Für Stillgewässer und innerhalb der ersten Hälfte der Vegetationsperiode ist auch die Bepflanzung der Kokosfaschinen mit ArmaFlor® Röhrichtballen nach Einbau der Kokosfaschinen möglich.
Basaltfasern
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Auch, wenn wir uns um Alternativen zu synthetischen Kunststoffen bemühen (z.B. bei unseren Kokoswalzen mit PLA-Netzen, anstatt PP), ist u.E. die Anwendung von Basaltfasern für unser Anwendungsgebiet noch nicht abschließend abgesichert.
Somit werden Personen, die in Kontakt mit diesen Produkten kommen, u.E. einem unerforschten Gesundheitsrisiko ausgesetzt.
Wir empfehlen daher, beim Transport und Einbau entsprechende Arbeitsschutzmaßnahmen bzgl. der Kleidung sowie Arbeitshandschuhe und Atemschutz, ähnlich wie unsere Mitarbeiter bei der Befüllung und Verladung, zu berücksichtigen.
Weitere Details können Sie auf Rückfrage erhalten. Fordern Sie hierzu ggf. gern unsere Informationsschrift zu Basaltfasern an.
Vorbepflanzte als auch vorkultivierte Röhrichtwalzen des Typs RW bzw. RÖWA wurden bereits vor mehr als vier Jahrzehnten im Hause Bestmann entwickelt.
Die ursprüngliche Entwicklung erfolgte als 100% biologisch abbaubare Variante. D.h. nicht nur die Fasern, sondern auch das Netz bestand aus Kokosfasern, die sich jeweils vollständig biologisch abbauen. Hierbei hat die vorbepflanzte bzw. vorkultivierte Vegetation der Röhrichtwalze ausreichend Zeit sich vor Ort zu etablieren.
Aus rein logistischen Gründen wurde der Netzschlauch vor ca. 30 Jahren durch PE (Polyethylen) und später durch den umweltfreundlicheren Kunststoff PP (Polypropylen) ersetzt.
Durch die Herstellung von verstärkten Kokosfasernetzschläuchen, als auch zusätzlichen Hebeschlaufen, können die Röhrichtwalzen nun jedoch auch mit einem Naturnetz hergestellt und geliefert werden.
Auch ein Netzschlauch aus Basalt ist möglich, jedoch bzgl. der Aufgabenstellung nicht zielführend.
So dient die Kokoswalze als reiner Vegetationsträger lediglich dazu, einige Vegetationsperioden den Böschungsfuß zu sichern, bis diese Aufgabe durch die Vegetation selbst übernommen werden kann. Auf Wunsch sind die Röhrichtwalzen trotz dieser Anmerkungen mit Basaltnetz gegen Mehrpreis und unter Berücksichtigung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes (Atemschutzmaske und Schutzkleidung) lieferbar.
Nachfolgend weitere Informationen zu den verschiedenen Varianten:
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Typ RöWa (vorkultivierte Röhrichtwalze)
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Die Ausführung Röwa besteht aus Kokosfaschinen der Baureihe ArmaFlor® Typ VF, wahlweise in den Durchmessern 20, 30 40 oder 50 cm. Üblicherweise werden diese in Längen von 3 m produziert. Die Bepflanzung erfolgt im Standard mit einer Mischung aus niedrig wachsenden Ufer- und Röhrichtpflanzen, die Pflanzdichte (Stückzahl pro Meter) ergibt sich aus dem Durchmesser. Weiterhin ist eine Bepflanzung mit hochwachsenden Ufer- und Röhrichtpflanzen möglich oder auch die individuelle Bepflanzung gemäß Vorgabe und Absprache. Die bepflanzten Kokosfaschinen werden für eine Vegetationsperiode in unseren Anzuchtstätten vorkultiviert, bevor sie zur Auslieferung kommen. Insbesondere außerhalb der Vegetationszeit und für Bereiche mit stärkeren hydraulischen Belastungen wird diese Ausführung empfohlen.
Bei Sonderbepflanzungen ist zu berücksichtigen, dass hierfür Lieferzeiten von 1 bis 1 ½ Vegetationsperioden (je nach Pflanzenauswahl) erforderlich sind.
Nach Anlieferung muss der Einbau umgehend erfolgen, wobei eine Dauerwasserversorgung, das heißt Einbau in die Dauer-/ Mittelwasserlinie zu zwei Dritteln bis drei Dritteln des Durchmessers, erforderlich ist.
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Typ RW (vorbepflanzte Röhrichtwalze)
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In Anwendungsfällen, in denen eine Vorkultivierung nicht erforderlich ist, kann gegebenenfalls auf die Vorkultivierung der Röhrichtwalze verzichtet werden.
Dies gilt zum Beispiel in Stillgewässern mit geringen hydraulischen Belastungen. Der Einbau erfolgt innerhalb der ersten Hälfte der Vegetationsperiode. Hierzu wird werkseitig bereits eine Bepflanzung mit den Standardpflanzschemata niedrig oder hochwachsender Arten oder eine auftragsspezifizierte Bepflanzung der Röhrichtwalze durchgeführt. Diese wird umgehend nach der Bepflanzung zum Versand gebracht. Nach der Anlieferung muss der Einbau umgehend erfolgen, wobei eine Dauerwasserversorgung, das heißt Einbau in die Dauer-/ Mittelwasserlinie zu zwei Dritteln bis drei Dritteln des Durchmessers, erforderlich ist.
Die Röhrichtwalze Typ ArmaFlor® RW ist eine wirtschaftlich interessante Alternative zu der
zuvor beschriebenen vorkultivierten Variante Typ ArmaFlor® Röwa.
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Typ RöBa (Röhrichtband)
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Als Weiterentwicklung der ArmaFlor® Röhrichtwalze, Typ Röwa für einen Durchmesser kleiner 200 mm, wurde das ArmaFlor® Röhrichtband entwickelt. Hierbei handelt es sich - im Gegensatz zur Ausführung Röwa – um ein Produkt mit einem Durchmesser von ca. 12 bis 15 cm und Längen von 10 m (in Absprache auch bis zu 25 m).
Das Röhrichtband ist eine vorkultivierte Variante mit den gleichen Pflanzschemata wie bei der Röwa also niedrig und hochwachsende Arten oder Sonderbepflanzungen. Beim ArmaFlor® Röhrichtband ist die Anwendung jedoch vielfältiger. So wird das Röhrichtband zum Beispiel flächig in Mäander- oder Parallelverlegung als Initialbepflanzung verwendet. Ebenfalls dient das ArmaFlor® Röhrichtband zur Begrünung von Gabionen oder als effektive Alternative zur klassischen Einzelpflanzung.
Auch für kleinere Teichanlagen oder Kleinstmengenbedarfsfälle, bietet sich das ArmaFlor® Röhrichtband an.
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Typ RF (Röhrichtfaschine)
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Bei der ArmaFlor® Röhrichtwalze Typ RF handelt es sich um eine Kombination aus einer ArmaFlor® Kokosfaschine in den bekannten Durchmessern 200, 300, 400 und 500 mm, die zunächst in den Böschungsfuß installiert wird. Danach erfolgt die Belegung von der Mitte der Kokoswalze in Richtung Böschung mit einer 0,5 m breiten ArmaFlor® Röhrichtmatte, die bereits vorkultiviert ist. Die Befestigung erfolgt mittels BesFix© Biohaften / Stahlhaften und Holzpflöcken auf der Kokosfaschine sowie auf der Böschung.
Diese Version wird insbesondere bei unvorhersehbaren Hochwasserereignissen eingesetzt, wo eine Hinterspülung während der Etablierungsphase der Vegetation nicht ausgeschlossen werden kann und durch die vorkultivierte Röhrichtmatte der Bereich hinter der böschungsfußsichernden Kokosfaschine gegen Ausspülung geschützt wird.
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