Erosionsschutzgewebe
Im Gegensatz zu Erosionsschutzmatten, die aus eng aneinander liegenden Fasern bestehen, werden Erosionsschutzgewebe in Form einer Netzstruktur, das heißt, durch einen Schuss- und einen Kettfaden, hergestellt und haben eine offene Maschenstuktur.
Die am Markt üblichen Maschenweiten der ungeknoteten Maschen liegen zwischen 10 bis ca. 50mm.
Aufgrund der nicht geknoteten Maschen sind die Maschen verschiebbar und können daher – zumindest in Teilen – verschoben, das heißt verkleinert oder vergrößert werden zu Lasten der nebenliegenden Maschen.
Die üblichen Materialien für die 100% biologisch abbaubaren Ausführungen, sind Kokosfasern und im begrenzten Bereich auch Jute.
Bei den Kokosfasern ist auf eine fachgerechte Vorbehandlung der Kokosfasern zu achten, da Salzanhaften, die während des Faserherstellungsprozesses an den Einzelfasern anhaften können, nicht die Vegetationsentwicklung, zum Beispiel bei einer Kombination mit Ansaat beeinträchtigen dürfen.
Hierzu müssen die Fasern vor der Verwendung und Herstellung der Kokosgewebe - auch Vegetationsgewebe genannt - vom Faserhersteller gespült und gereinigt werden.
In der Ingenieurbiologie und der Vegetationstechnik haben sich drei Varianten an Kokosgeweben etabliert:
- Typ VG25
400 g/m², mit einer Maschenweite von ca. 25-30mm (wird nur als Umhüllung für Filtermatten oder in Kombination mit Anspritzbegrünung empfohlen, da die Maschenweite sehr groß ist) - Typ VG17
700-750 g/m², mit einer Maschenweite zwischen ca. 14-17mm - Typ VG10
900 g/m², mit einer Maschenweite von ca. 10mm. Diese Variante wird auch Bachbettgewebe genannt.
Bei Geweben aus Jute werden sehr leichte Varianten im Baumschulbereich, zum Beispiel als Balliertücher/Ballenschutztücher verwendet.
Diese leichten Materialien, zum Beispiel mit 100-300g/m² haben sich nach unseren Erfahrungen im Erosionsschutz nicht bewährt. Sie dienen bei uns als sogenannte Type JG100 zum Beispiel nur als äußere Umhüllung für unsere Heu-Böschungsfaschinen bzw. werden in Kombination als Natur-Ober- bzw. Unternetze bei Stroh-Erosionsschutzmatten sowie Saatmatten verwendet.
Die am Markt etablierte Ausführung hat ein Gewicht von 500 g/m² (Typ JG500), wobei die Maschenweiten auch deutlich über 50mm liegen können und anstatt der üblichen Rollenware hauptsächlich unhandliche Ballen (eckig) angeboten werden.
Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass diese Gewebe, die hauptsächlich aus Bangladesh stammen, zum Teil mit Paraffin (in der Qualität ähnlich leichtem Heizöl) belastet waren und es zu entsprechenden Misserfolgen in der Kombination mit Anspritzbegrünungen bzw. Ansaaten gekommen ist.
Weiterhin ist durch Auswaschen eine Belastung des Bodens nicht auszuschließen.
Da auch die Lebensdauer deutlich unter einem Jahr liegt und diese Qualitäten nach unseren Erfahrungen im amphibischen sowie im Wasserbaubereich nicht ausreichen, wird der Einsatz nur im –terrestrischen Bereich empfohlen.
Zu beachten bleibt jedoch, dass das Material keine Umweltbelastung zum Beispiel durch Paraffin oder ähnliche Stoffe haben sollte.
Erosionsschutzgewebe finden Sie in der Produktgruppe BesTex® detailliert beschrieben.